Ausdrehwerkzeuge
Ausdrehwerkzeuge können insbesondere dann behilflich sein, wenn eine leichte Endbearbeitung an einem Werkstück erforderlich ist. Mit Hilfe des Ausdrehens kann die Axialität und die Konzentrizität einer Bohrung ausgebessert werden. Darüber hinaus kann hiermit auch der Durchmesser angepasst werden.
Um diesen äußerst präzisen Vorgang durchzuführen, greift der Fachmann auf Ausdrehwerkzeug zurück. Eine gute Ausrüstung lässt sich in beide Richtungen fortbewegen, die Richtung hängt von der Beschaffenheit des Materials ab. Bei dem Verfahren geht der Anwender schrittweise voran, bis der gewünschte Durchmesser erreicht ist.
Charakteristische Eigenschaften des Ausdrehens
Das Ausdrehen an der Drehmaschine ist traditionell mit einer lauten Geräuschentwicklung verbunden und seit der Erfindung der Drehmaschine durch Henry Maudslay hat sich das Problem nicht gebessert, eher im Gegenteil: Die verwendeten Stoffe werden immer härter, dadurch entstehen immer anspruchsvollere Bearbeitungsverfahren. Mittlerweile haben es sich einige Hersteller zur Aufgabe gemacht, dem Anwender einen ruhigen Arbeitsplatz, frei von Vibrationen und lautstarken Drehmaschinen zu ermöglichen. Schließlich werden hierdurch nicht nur die Nerven geschont sondern auch das Material,
ergo auch die Standzeit und die Oberflächengüte des Werkzeugs.
Durch neue Technik verbessern sich hierdurch Schnitttiefen, Schnittgeschwindigkeiten und Vorschubraten. Zu den Techniken, die sich als besonders hilfreich in diesem Verfahren erwiesen haben, zählen eine präzise, verzahnte Schnittstelle, kürzere Schneidköpfe, die im Endergebnis leichter sind und welche die Widerstandsfähigkeit des Systems erhöht. Eine effiziente Spannabfuhr wird dann erreicht, wenn die Kühlmittelzufuhr mit hohem Druck sichergestellt wird. Dadurch entsteht ein sehr vibrations-, lärm-, und wartungsarmes Gerät, das den Lärm für den Anwender nicht nur stark reduziert sondern auch die Lebensdauer des Geräts verlängert.
Werkzeugfortschritt in eine Richtung (die gleiche Richtung)
Der Werkzeugfortschritt in die gleiche Richtung wird insbesondere beim Ausdrehen von Kunststoff empfohlen und folgt der Richtung des Werkstoffs. Der geringe Verschleiß ist dem mangelnden Reiben an dem Material zu verdanken und ist – je nach Werkstoff und Werkzeug – quasi nicht vorhanden.
Für das Erhalten einer gut bearbeiteten Oberfläche kommt es auf die Anforderungen an: Je präziser die Oberfläche, desto mehr Schritte sind in der Bearbeitung vonnöten.
Werkzeugfortschritt in die Gegenrichtung (diskordant)
Diese Technik empfiehlt sich insbesondere beim Bearbeiten von weichem Kunststoff, in der Regel ist nur ein einziger Durchlauf erforderlich. Wie oben beschrieben kommt hier die Gegenrichtung (diskordant) zum Einsatz. Eine maximale Wandstärke wird hauptsächlich dadurch erreicht, dass eine Abfallerzeugung so gut wie nicht vorhanden ist. Bei dieser Technik kann das Material üblicherweise schnell deformieren, was wiederum zu einem hohen Verschleiß der Werkzeug-Schneiden führt.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Ausdrehwerkzeuge dabei behilflich sein können die Axialität und die Konzentritizität eines Werkstücks deutlich zu verbessern. Diese Werkzeuge können – je nach Material – für den Werkzeugfortschritt in eine Richtung oder diskordant (in die andere Richtung) verwendet werden.
Die Firma Fritz Hartmann GmbH & Co. KG bietet im Bereich Modulare Ausdrehwerkzeuge ein umfangreiches Produktsortiment an. Dazu zählen Zweischneider Ausdrehköpfe, Wendeplattenhalter sowie Wendeschneidplatten der Make BIG Kaiser.
